Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv
Köln, Germany
Waechter + Waechter Architekten
Historisches Archiv und Rheinisches Bildarchiv
Köln, Germany
Waechter + Waechter Architekten
Wie Terrazzoböden zu einem warmen und einladenden Ambiente beitragen
Um einen Raum zu gestalten, der nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch funktional, komfortabel und im Idealfall nachhaltig ist, müssen Designprofis die Materialien sorgfältig auswählen und dabei ihren visuellen Reiz, ihre emotionale Wirkung und ihre physikalischen Eigenschaften berücksichtigen. Das Historische Archiv der Stadt Köln, entworfen vom deutschen Architekturbüro Waechter + Waechter Architekten, ist ein Paradebeispiel dafür. Das Team hat die Bedeutung der Materialität erkannt und konnte die Vision eines praktischen Gebäudes verwirklichen, das die programmatischen Anforderungen effizient erfüllt und dennoch eine warme und einladende Atmosphäre für die Nutzer schafft. Wir sprachen mit den Architekten, die hinter dem Entwurf stehen, um mehr darüber zu erfahren, wie die Wahl der Materialien, insbesondere der Terrazzoböden, zu dieser gewünschten Atmosphäre beiträgt.
Das Gebäude in Köln, Deutschland, beherbergt sowohl das Historische Archiv als auch das Rheinische Bildarchiv und liegt in einem inneren Grüngürtel, der die Vororte mit dem historischen Zentrum verbindet. Während das neue Projekt die Idee der Offenheit, des Wissensaustauschs und der Interaktion mit der Stadt fördert, dient es gleichzeitig seinem Hauptzweck: der Sicherung und Bewahrung von Archivdokumenten. Die Dokumente werden in einem kompakten, fensterlosen Gebäude aufbewahrt, das schützend von einem dreigeschossigen, verglasten Ringbau umgeben ist, in dem sich Werkstätten, Labors, Arbeitsräume, Ausstellungsräume, eine frei zugängliche Bibliothek und andere öffentliche Bereiche befinden. Zwischen den beiden Baukörpern sorgen unterschiedlich große Innenhöfe für ständigen Tageslichteinfall und Ausblicke.
»Für die Nutzung als Archivgebäude muss der Boden hohe hygienische Anforderungen erfüllen, hohe Lasten tragen können und möglichst fugenlos sein.«
Sibylle Waechter, Waechter + Waechter Architekten, Darmstadt
Ein effizientes Bodenbelagssystem mit klassischem Terrazzo-Look
Nach den Worten der Architekten sollten sich Besucher und Mitarbeiter in dem Gebäude wohlfühlen: "Die Innenräume sind so gestaltet, dass man sich eingeladen fühlt, Ausstellungen und Veranstaltungen zu besuchen oder den Lesesaal für konzentriertes Arbeiten in ruhiger Atmosphäre zu nutzen." Jedes Material wurde daher nach diesem Prinzip ausgewählt. "Wir haben besonders darauf geachtet, dass die Materialien möglichst einfach und natürlichen Ursprungs sind und gut miteinander harmonieren." Die dunkle Bronzefassade wechselt je nach Tageszeit oder Standpunkt des Betrachters die Farbe und erinnert an die Funktion des Archivs als Institution. Im Innenraum hingegen sorgt eine helle Materialpalette für ein einladendes Ambiente. Dazu gehört die weiß geölte Douglasie, die sowohl den Ausstellungsraum im Erdgeschoss als auch den Lesesaal im Obergeschoss auskleidet - natürlich wirkt das Holz einladend, heiter und angenehm ruhig.
Für die Böden wird Pandomo Terrazzo verwendet, das effizienter und schneller zu verlegen ist als herkömmlicher Terrazzo, aber dennoch seine zeitlose Schönheit und seinen einzigartigen Charakter bewahrt. Das Material verwendet das Weißzementbindemittel Pandomo PW mit dem Marmoraggregat Bianco Zandobbio, einer Bindematrix, die zur Herstellung von zementären, schnell nutzbaren Böden in Terrazzo-Optik verwendet wird. In sanften, neutralen Farbtönen bietet das Bodensystem alle Vorteile klassischer Terrazzoböden: Eleganz, Haltbarkeit, Langlebigkeit, Vielseitigkeit und Pflegeleichtigkeit. Auf diese Weise wird die Wiederentdeckung des Terrazzo, der in seiner modernen Form seit Mitte des 15. Jahrhunderts verwendet wird, im Historischen Archiv der Stadt Köln durch Innovation verstärkt. „Neben dem Dielenboden aus Douglasie für die öffentlichen Bereiche fiel die Entscheidung für den Terrazzoboden in den Werkstätten und Zugangsbereichen sehr früh, da wir bereits bei anderen Projekten sehr gute Erfahrungen damit gemacht hatten. Die genaue Zusammensetzung des Natursteinzuschlags wurde dann vor Ort anhand verschiedener Muster entwickelt.“
Geschrieben von Valeria Montjoy
Projektinfo
Peter Frese